1. Nationale Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“

 Heute wurde die erste nationale Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“ in Torgau eröffnet. Mich freut das sehr, da Torgau sehr um diese Ausstellung gekämpft hat. Zudem ist die Ausstellung wichtig, weil in ihr das Staat-Kirche-Verhältnis zur Reformationszeit ohne jedes Heldentum thematisiert wird. Alle relevanten Staaten kommen vor, natürlich auch Bayern. Dabei habe ich gelernt, dass der in München überall gegenwärtige St. Benno-Kult ein antireformatorisches Relikt ist. Hier sind ein paar Bilder:

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Die Ausstellung befindet sich auch Schloss Hartenfels, das auf das Beste wieder instand gesetzt worden ist. Auf den Bildern oben links der berühmte Wendelstein, der Aufgang zum großen Saal, und rechts der Blick vom Turm über den Hof zur Elbe, dem Ort, an dem sich Russen und Amerikaner im II. Weltkrieg begegnet sind.

Persönlich hat mich die Begegnung mit zwei Kolleginnen in der Schlosskapelle von Schloss Hartenfels bewegt.

Zum einen konnte ich auf Lutherkanzel in der Schlosskapelle klettern.IMG_0698.JPG
Das war natürlich ein Vergnügen. Zum anderen ergab das Gespräch mit den Kolleginnen spannende Eindrücke in die aktuelle Gemeindearbeit in einer ostdeutschen Landeskirche. So wußte ich nicht, dass es sogenannte Sternchenchristen gibt, die offiziell in der DDR-Zeit nicht zur Kirche gehörten, sich aber zu ihr hielten. Diese Tradition besteht bis heute fort, ohne dass diese Menschen es einsehen, ihre Kirchenzugehörigkeit offiziell zu machen. Deswegen gibt es eine offizielle und eine inoffizielle Kirchenmitgliedschaft bis heute.
Ein beeindruckendes Video zu Schloss Hartenfels, zu Torgau und der Geschichte der Reformation findet sich
hier .

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