Der zweite Tag der Konferenz beginnt mit Erfahrungsberichten.
Als Erster berichtet Salib Aygün von der syrisch-orthodoxen Kirche über die Erfahrungen von seiner Ankunft in Deutschland. Am Frankfurter Flughafen bei seiner Ankunft an Weihnachten läuten auf einmal die Glocken, was für ein Gefühl, wenn man aus einem mehrheitlich muslimischen Land kommt! Im Auffanglager gibt es auf einmal Weißwurst anstatt Couscous und das alles ohne ein Wort deutsch. Er begann katholische Theologie zu studieren, hat das Studium abgeschlossen, mittlerweile wurde der Asylantrag abgelehnt, die Duldung lief aus, was tun? Wie sich das dann glücklich wendete, läßt sich kaum in Worte fassen, so viele Widrigkeiten, Behinderung, Ängste wären zu nennen. Schön, dass es trotzdem gelang.
Im Verlauf des Vormittages kommen weitere Lebensgeschichten zu Gehör – düster, und trotzdem immer wieder die Hoffnung, dass es besser werde. Und dann die Irren und Wirren, die mit dem Dublin III Abkommen zusammen hängt, die einem oftmals ratlos zurücklassen.
Claudia Dunkern gibt einen kurzen Einblick in die Arbeit der Härtefallkommission, die sich vorallem um Menschen kümmert, die sich bereits seit langem in Deutschland befinden. Das hat Maria Stettner stellvertretend getan, weil Claudia kurzfristig erkrankte.
Willy Dräxler, Referent für Migration bei der Caritas, schildert die Situation aus der Sicht der karitativen Institution.
Die Diskussionsrunde am Nachmittag und der Modaration von Pfr. Martin Wirth (Vorsitzender des Ökumenefachausschuss).
Erstmals wurde von dem Vorstand der ACK ein Wort an die Gemeinden veröffentlicht, das auf der Delegiertenkonferenz einhellige Zustimmung fand. Aus meiner Perspektive ist das Wort erfrischend konkret, mehr noch, es ist eine Positionsbestimmung aller Kirchen in Bayern. Wenn also eine Kirchengemeinde aktiv werden möchte, dann kann sie das mit allen Gemeinden in der Nachbarschaft tun. Was hindert uns noch?