Der Parteitag der AfD ist gerade zu Ende gegangen und das Programm, das dort beschlossen wurde, erschreckt. Kaum verständlich sind Behauptungen, die Bundesrepublik Deutschland werde von einen „politischen Klasse von Berufspolitikern (beherrscht), deren vordringliches Interesse ihrer Macht, ihrem Status und ihrem materiellem Wohlstand gilt.“ Mehr noch wird behauptet, „es handele sich um ein politisches Kartell“, so als ob der Staat in Geiselhaft von auf persönlichen Gewinn orientierten Politikern genommen worden wäre. Immerhin wähle ich noch selbst und habe Vertrauen in die Menschen, die ich gewählt habe.
Viel schlimmer ist allerdings der Kampf der AfD gegen die Religionsfreiheit, wenn behauptet wird, der Islam gehöre nicht zu Deutschland oder Juden seien in ihren religiösen Bräuchen zu beschränken. Das hat mit dem christlichen Menschenbild, auf das sich die AfD beruft, nichts, aber auch gar nichts zu tun. Wer sich christlich nennt, wird nicht davon absehen können, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst. Werden hier Abstriche gemacht, wird Ausgrenzung gegen christliche Nächstenliebe, gegen Toleranz und Einfühlung ausgespielt. Solche Parolen, wie in Stuttgart beschlossen, hatte ich gehofft, in Deutschland nie mehr lesen zu müssen.