Beim zweiten Stopp unserer Sommerreise sind wir im südlichen Burgund angelangt. Stand Cluny zusammen mit Citeaux für die Reform des mittelalterlichen Mönchstum, steht heute Taizé dafür, dass auf ein Ende auch ein wundersamer Neuanfang folgen kann.
Taizé in diesen Monaten erfährt sich weniger hektisch und pulsierend als vor Corona, dafür aber nicht minder anregend. Neu für mich waren die vielen neuen Gesänge, die in den letzten Jahren entstanden sind. Zeichen dafür, dass diese Gemeinschaft lebt und sich verändert.
Es ist aber nicht nur Taizé, welches dem alten geistlichen Zentrum im Burgund neues Leben einhaucht. Auf den Wegen um Cluny herum, sticht in der Nähe von Mazille eine würfelförmige Gebäudeanhäufung ins Auge. Versteckt auf der einen Seite, brutaler Beton auf der anderen, der Carmel de la Paix.
Der Entwurf aus dem Jahr 1971 stammt von Josep Lluís Sert, einem spanischen Architekten. In seiner Architektur versucht Sert Natur und Architektur miteinander zu verbinden. Die Gebäude aus Beton und Glas sind nach der Talseite geöffnet, deren große Öffnungen den Blick auf die Hügellandschaft des Maconais freigeben und durch das reflektierte natürliche Licht erhellt werden. So richtig das ist, die Brutalität des nackten, wenn auch schlichten Beton trägt etwas Irritierendes in sich.
Nichts desto trotz verblüfft der Carmel als hoch lebendige, große Gemeinschaft von nahezu 30 Schwestern mit deutlichem Nachwuchs. Auch wenn die strengen Regeln eines Carmel das Leben dort wenig zugänglich erscheinen lassen, faszinieren die Gottesdienst mit ihrer modernen komplexen Liturgie.
Nichts desto trotz verblüfft der Carmel als hoch lebendige, große Gemeinschaft von nahezu 30 Schwestern mit deutlichem Nachwuchs. Auch wenn die strengen Regeln eines Carmel das Leben dort wenig zugänglich erscheinen lassen, faszinieren die Gottesdienst mit ihrer modernen komplexen Liturgie.
Während Taizé durch seine nüchterne und unkomplizierte Nahbarkeit die Lebendigkeit des Glaubens feiert, inszeniert der Carmel die große Strenge der Einfachheit in maximaler Perfektion. So grundverschieden das sicher ist, beide Gemeinschaften verbindet nicht nur ihre Glaubenskraft, sondern auch ihre ökumenische Offenheit.
Mitten in Burgund, da, wo dem grandiosen Aufbruch der Zisterzienser ihr nicht minder heftiges Scheitern folgte, gedeiht auf höchst unterschiedliche Weise neue geistliche Kraft. Mich bewegt das sehr, weil darin deutlich wird, dass auf Zeiten des weniger Werdens immer wieder Zeiten des Wachsens folgen. Überraschend mag das nur für den Einzelnen sein, bestimmt aber nicht für Gottes Plan.
Mitten in Burgund, da, wo dem grandiosen Aufbruch der Zisterzienser ihr nicht minder heftiges Scheitern folgte, gedeiht auf höchst unterschiedliche Weise neue geistliche Kraft. Mich bewegt das sehr, weil darin deutlich wird, dass auf Zeiten des weniger Werdens immer wieder Zeiten des Wachsens folgen. Überraschend mag das nur für den Einzelnen sein, bestimmt aber nicht für Gottes Plan.