Diese Woche sind die Grabsteine auf Kippsicherheit überprüft worden. Seitdem werde ich von einer Welle der Beschwerden überhäuft.
Die Idee, Grabsteine auf Kippsicherheit zu überprüfen, kommt nicht von den Kirchengemeinden. Es handelt sich um eine staatliche Vorschrift, die wir umzusetzen haben. Diese Kippprüfung muss jährlich und sachgerecht erfolgen. Wir haben dazu die Fachfirma beauftragt, welche auch die Friedhöfe der Stadt Iphofen betreut. Die Kirchengemeinden kostet das im Übrigen eine Menge Geld, welches wir selbst aufbringen.
Diese Prüfungen sind bislang nicht durchgeführt worden. Hier machen wir uns straf- und haftbar, deswegen haben sich die Kirchenvorstände entschlossen, damit zu beginnen. Wenn nun ein Grabstein kippgefährdet ist, muss dieser unmittelbar von der prüfenden Firma gesichert werden. Die Kosten dafür, in Höhe von € 30.-, streckt die Kirchengemeinde freundlicherweise vor. Wir schreiben alle Grabnutzer an, deren Grabsteine auffällig gewesen sind, und bitten natürlich die € 30.- zurück, weil für die Grabsteine nun einmal nicht die Kirchengemeinde zuständig ist, und verlangen einen Nachweis darüber, dass die Grabsteine professionell gesichert worden sind. Auch das ist nicht unsere Erfindung, sondern schlicht vorgeschrieben. Dazu räumen wir eine Frist von 3 Monaten ein.
Eigentlich ist das eine ganz normale, völlig unspektakuläre Angelegenheit. Erstaunlich ist eigentlich nur, dass man sich darüber aufregen kann. Vielleicht hilft es zur Beruhigung, sich vorzustellen, was passiert, wenn jemand durch einen umfallenden Grabstein Schaden nimmt.
Letztlich möchte ich darauf hinweisen, dass sowohl in Markt Einersheim als auch in Possenheim die Friedhöfe ehrenamtlich verwaltet werden. Mein großer Dank gehört den Menschen, die das zum Teil schon seit Jahrzehnten in hoher Verantwortung für Gottes Lohn tun. Das darf und soll nicht vergessen werden. Ich werde dafür, die Anschuldigungen anhören zu müssen, immerhin bezahlt.
6 Kommentare
Mit dem Aufregen meinte ich ja auch nicht Sie.
Natürlich geht die Sicherheit vor.
Nur man hat sich auch darauf verlassen,dass die Kirchengemeinde dies ordnungsgemäss durchführt.
Gut das all die Jahre nichts passiert ist.
Ich rege mich auch nicht auf,möchte einfach Unwissenheit durch Tatsachen ersetzen.
Nu weiss ich Bescheid.
Nun bei den Grabsteinen hätte ebenfalls fachgerecht geprüft werden müssen. Da dies bislang niemand gemacht hat, wundert es mich nicht, dass das Prüfgerät unbekannt ist. Es gibt keinen Unterschied zwischen Stadt oder Land. Allerdings hat eine Stadt wie Iphofen eine weit besser ausgestattete Verwaltung als wir, wo viel ehrenamtlich läuft und die Kirchengemeinden nur eine ganz kleine Zahl an Bürostunden hat. Da hilft es uns sehr, wenn die Stadt Iphofen uns unterstützt und wir uns der Kippprüfung anschließen können.
Was mich doch sehr erstaunt, ist die Tatsache, dass die Prüfung der Grabstein so viele Menschen aufregt. Macht sich denn niemand Gedanken darüber, was geschieht, wenn so ein Grabstein auf einmal umfällt? Natürlich ist eine Notsicherung eines Grabsteines nicht hübsch, aber allemal besser als wenn der Grabstein unsicher bleibt. Und dass der Warnhinweis ins Auge sticht, ist zwar ebenfalls nicht besonders schön anzusehen, aber erfüllt damit genau den richtigen Zweck, nämlich dass er wahrgenommen wird. Nun hoffe ich im Interesse der Allgemeinheit, dass die Grabsteine zeitnah repariert werden, auch wenn es ärgerlich ist, weil es Geld kostet. Die Sicherheit sollte es allerdings wert sein.
Der Kaminkehrer kommt schon immer zum Prüfen.
Bei den Grabsteinen war das eben nicht so.
Da es Friedhöe gibt,die der Stadt gehören und manche der Kirche.
Deshalb wird es wohl unterschiedlich gehandhabt.
Das Prüfgerät kannte bis jetzt auch niemand hier.
Liebe Frau Müller,
das ist insofern nicht richtig, weil es eine klare Regelung gibt, wie die Grabsteine zu prüfen sind. Dazu ist ein entsprechend zertifiziertes Prüfprotokoll zu erstellen. Weder der Kirchenvorstand noch einer der Dekane verfügt über das notwendige Prüfgerät, deswegen lag bislang für keinen der Grabsteine ein solches Protokoll vor. Sie klopfen ja auch nicht an den Kamin und sagen dann, Prüfung bestanden, sondern lassen, eben weil es nicht anders geht, den Kaminkehrer die Messung durchführen, oder?
Die Prüfung der Grabsteine wurde auch die letzten Jahre durchgeführt,letztens durch den Kirchen Vorstand,sonst durch Herrn Dekan Ost!
Eine allgemeingültige Regelung wer das nun macht scheint es aber nicht zu geben,es gibt noch Kirchengemeinden da macht dies ganz unbürokratisch ,der Kirchenvorstand.