Gestern erreichte uns die Nachricht, dass Pater Gerhard Voss am vergangenen Sonntag, in der Mitte der 10. Vollversammlung der Kirchen, gestorben ist. Das ist bei aller Trauer ein Zeichen, brannte doch in diesem Mann ein großes Herz für die Einheit der Christen, die auch diese Vollversammlung durchzieht. Ich erinnere mich noch gut, wie ich ihn bei einer Sitzung der ACK in Bayern kennen lernte. Klug führte er uns durch eine Debatte, die mit der Hitze des Gefechts geführt wurde und zu einer Lösung fand, mit der alle leben konnten.
Selbst einer der Gründerväter der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern war diese für ihn viel mehr als eine Idee oder eine reine Zweckgemeinschaft; vielmehr war er davon überzeugt, dass wir als Christinnen und Christen uns nicht mit dem Skandal der getrennten Kirchen abfinden dürfen. Folgerichtig suchte er beständig den Kontakt zu Menschen aus den anderen Kirchen, er verstand sie zutiefst als seine Freunde. Ich erinnere mich sehr genau an seinen 70. Geburtstag, der auf seinen ausdrücklichen Wunsch zusammen mit den Freunden aus der Ökumene in der Abtei Niederaltaich gefeiert wurde.
Mit Pater Gerhard Voss haben wir einen Freund verloren; wir wissen ihn nun in der Herrlichkeit Gottes, an dem Ort, an dem kein Schmerz und Leid und auch keine Trennung mehr sein werden.