Gestern hat die zweite Begehung mit dem Landesamt für Denkmalschutz und der unteren Denkmalschutzbehörde stattgefunden. Vom beauftragten Architekturbüro wurde eine umfangreiche Schadstoffanalyse und eine konservatorische Erhebung des Baubestandteile des Pfarrhauses vorgelegt. Die Schadstoffbelastung muss insgesamt als alarmierend bezeichnet werden. Originale Bauteile aus der Erbauungszeit um 1700 sind nach einem Generalumbau in den 60er Jahren nur noch minimal vorhanden. Aufgrund dieser Tatsache wird eine Sanierung des Gebäudes durch die beteiligten Behörden und die Landeskirche als nicht sinnvoll, ja kaum machbar angesehen. Dem Abbruch des Gebäudes konnte deswegen von allen Parteien zugestimmt werden. Damit ist eine Entwicklung endgültig bestätigt, die sich in den letzten Wochen abgezeichnet hatte. Überraschend war allerdings, dass der Denkmalschutz, vorausgesetzt die Bebauung erfolgt im historischen Kontext, nicht auf einem Ersatzbau an der exakt gleichen Stelle für das neue Pfarrhaus bestand.
Für mich als Neuling war ein alter Plan von Markt Einersheim interessant:
Oben ist der Marktplatz zu sehen, darunter folgt die Kirche, die noch von Gaden umgeben ist. Die Reste der Kirchenburg sind noch gut zu erkennen. Ganz unten fehlt das Schulhaus, welches erst später hinzugekommen ist. An der Stelle des jetzigen Dekanatszentrum steht ein größeres Gebäude, das wohl eine Art Pfarrscheune ist, und dann ist auf der rechten Seite das Pfarrhaus zu sehen.
Von dieser Situation ausgehend wurden drei Varianten vorgestellt, die grundsätzlich denkbar scheinen:
Die erste Möglichkeit sieht ein neues Pfarrhaus an gleicher Stelle vor, in dem Pfarrwohnung, Verwaltung und Gemeinderäume untergebracht wären. An der Stelle des jetzigen Dekanatszentrum könnte man sich im kleineren Maße Räume für Technik und zu lagernde Gegenstände wie Bänke, Stühle, Podeste und ähnliches vorstellen.
Die zweite Möglichkeit integriert die Pfarrwohnung in einen Anbau an das jetzige Dekanatszentrum, das entweder verändert oder neu gebaut werden müsste. Das jetzigen Pfarrhaus und die Garage ist auf der Skizze gestrichelt.
Die letzte Variante nimmt die Form der ehemaligen Kirchenburg auf und errichtet ein neues Gebäude, in dem dann ebenfalls Pfarrwohnung, Verwaltung und Gemeinderäume untergebracht wären.
Was sinnvoll, was finanzierbar ist und was endgültig umgesetzt wird, darüber kann ich im Moment nichts sagen. Jetzt wird an verschiedenen Stelle darüber nachgedacht und es kann auch sein, dass noch ganz andere Vorschläge entstehen werden. Wenn sich konkretere Ideen als die oben vorgestellten Skizzen zeigen, wird sich der Kirchenvorstand mit dem Sachverhalt befassen und eine Entscheidung treffen. Ich jedenfalls bin froh, dass wir dem Bezug des Pfarrhauses einen Schritt näher gekommen sind.