Am Morgen haben wir Kapernaum besucht. Im Bild oben die Kirche zum Haus des Petrus. Wie ein Ufo schwebt ein Bau aus den 80ger Jahren des vorigen Jahrhunderts über den Überresten eines Hauses, das Petrus gehört haben könnte. Darum andächtige Pilger.
Im Anschluss ging es auf den Berg der Seligpreisungen, auch dort eine süßliche Kirche und Dutzenden von lateinamerikanischen Pilger. Wir stehen etwas ratlos da, fasziniert vom Blick auf den See Genezareth und können die Begeisterung der Pilger verstehen, wenn auch kaum deren Glaube an die historische Wahrheit der Orte. Im Kopf immer noch die Eindrücke des Tages zuvor, der Golan hinter dem See, der Gefechtslärm in der Erinnerung. Während wir die Kirche der Seligpreisungen besichtigen, sterben in Sichtweite Menschen.
Nun muss auch noch das Fernsehen zu seinem Recht kommen, Interview mit dem Landesbischof, Sehnsuchtsblick auf den See, der Ort aber gleichsam eine Müllkippe. Es stinkt. Wahrlich eine Allegorie für die Widersprüche zwischen Wirklichkeit und Anspruch des Glaubens.