Dr. Xu-Lackner, Direktorin des Konfuzius-Institut in Erlangen, eröffnete den Studientag China und das gute Leben schwungvoll aus deutsch-chinesischer Perspektive!
Mir ging es darum eigene Erfahrungen mit China, den chinesischen Gemeinden in Bayern und denen der Referierenden in Beziehung zu setzen. Warum das spannend war, lässt sich an einem Beispiel exemplarisch zeigen. Den letzten Referenten Dr. Hiuru, der zu dem wechselseitigen Blick China – Deutschland referiert, stellte ich die Frage, was Deutschland von China lernen könnte? Er war überrascht, wusste keine Antwort. Auf meine Nachfrage, dass Xuewu Gu in „Die große Mauer in den Köpfen“ durchaus Potential sieht, wenn er von der richtigen Mitte zwischen dem Primat des Individuums (westliche Welt) und dem Primat des Kollektivs (China) spricht und damit ein gegenseitiges Lernpotential zu entdecken (S.155 Quelle unten) meint, erwiderte Hiuru lachend, in China gäbe es keinen Primat des Kollektivs, im Mittelpunkt stünde das Eigeninteresse.
Den interessierten Hörer lässt dies verwirrt zurück bzw. mit dem gewonnenen Eindruck, dass viele Perspektiven auf das deutsch-chinesische Verhältnis möglich sind.
Gelungen war der Tagesabschluss, ein Interview von Dr. Claudia Jahnel mit Sara Linda Huber über ihre Erfahrung in China. Aber hier bin ich natürlich parteiisch.
Xuewu Gu: Die Große Mauer in den Köpfen. China, der Westen und die Suche nach Verständigung, Hamburg 2014