Am Sonntag fand die Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in München statt. Motto der Woche in diesem Jahr ist „Im Gehen entsteht der Weg“. Den Festvortrag widmet Rabbiner Yehuda Horovitz, seit 2014 in der IKG tätig, der Frage, welche Arten von Frieden es gibt und wie jüdische Gelehrte über die Jahrhunderte die Verständigung unter Brüdern und Mitmenschen analysierten. Rabbiner Horovitz begann mit Josef und seinen Brüdern, um dann prägnant zwei Arten von Frieden zu skizzieren. Der Fluss, in dem alle Teile gleichgerichtet sich fortbewegen, ohne sich zu inspirieren, oder der Friede im Topf, als Bindeglied von Feuer und Wasser, die einander feind sind, aber mit Hilfe des Topfes und dieser Verbindung innewohnenden Energie leckere, inspirierende Gerichte möglich machen. Das war knapp und bündig, witzig, einfach sagenhaft gut.
Passend dazu spielte die Brassband Red Socks, mit roten Krawatten und vielleicht auch roten Socken, jedenfalls musikalisch höchst belebend.
Das Ganze im Saal des Alten Rathauses, dem Ort, an dem die Reichsprogromnacht ihren Anfang nahm, ein bewegendes Zeichen des Miteinanders in gefährdeten Zeiten. Leider waren die Reihen der Ehrengäste dünn besetzt und das Publikum zu alt, dabei sind gerade Veranstaltungen wie diese für ein jüngeres Publikum interessant.