Ich gehöre mit zu denen, die im Finanzausschuss Kritik am Projekt m. u. t. geübt und damit vermutlich eine kleine Irritation ausgelöst haben.
Das ist manchmal so verstanden worden, als hätte ich etwas gegen dieses Projekt. Das Gegenteil ist der Fall, ich halte m.u.t. grundsätzlich für ein herausragendes Projekt.
Wenn dem so ist, wie kann man das Projekt gut finden und dann gegen das Projekt votieren? Diese Frage ist berechtigt, weswegen ich eine differenzierte Antwort versuche.
Ich erlebe hier vor Ort Kirchengemeinden oft in einer äußerst prekären finanziellen Situation. Das bindet enorme Kräfte, weil es eben wesentlich aufwendiger ist, mit wenigen Mitteln trotzdem das zu tun, was notwendig ist. Dazu kommen aufwendige Fundraisinganstrengungen und leider oft viel Erklärungsaufwand, zu erläutern, warum das, was sich viele wünschen und sinnvoll erachten, aus Finanzknappheit im Moment doch nicht möglich ist.
In so einer Situation ist es schwer, mit einem Programm wie m. u. t. positiv anzudocken. Das zeigt mir die Reaktion vieler KollegInnen und KirchenvorsteherInnen überdeutlich. Ich werde zum Beispiel gefragt,
- warum das Geld nicht direkt in die Gemeinden geht, um die aktuellen Herausforderungen anzugehen?
- ob man den Gemeinden denn nicht zutraue selbst zu entscheiden, was gerade dran ist und warum es dafür einen neuen Antrag braucht
- warum eine Kommission auf Landesebene darüber entscheiden soll, was vor Ort möglich ist und was nicht ist.
Das ist so und es ist von großer Bedeutung, das wir das nicht abtun, sondern sorgfältig zur Kenntnis nehmen, weil hier eine wichtige Stimmung vor Ort deutlich wird.
Dass das ausgerechnet beim Projekt m. u. t. laut wird, ist bedauerlich, gleichwohl, und das ist mir wichtig, werden wir uns gerade bei zurückgehenden Finanzmitteln intensiv darum mühen müssen, wie wir zu einem gerechtem Ausgleich in der Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel kommen.
Nun ist das Projekt heute in der Synode beschlossen worden, und selbstverständlich nehme ich das auf und wir werden versuchen, das Beste aus dem Projekt zu machen.