Die Shahak Familie aus Sicht der 14jährigen Tochter Bat Chan
Wir haben die Eltern von Bat Chan Shahak besucht, die 1996 bei einem Selbstmordanschlag in Tel Aviv im Alter von 15 Jahren am Tag ihres Geburtstages ums Leben gekommen war.
Als die Eltern uns von ihrem Leid erzählten, wurde es sehr still im Raum. Auch wenn das alles schon sehr lange her ist, betrifft mich der Schmerz dieser Eltern ganz unmittelbar, bin ich doch selbst ein Vater dreier Kinder wie der Vater von Bat Chan (rechts im Bild) und möchte mir meinen Schmerz gar nicht vorstellen. Als Bat Chans Vater von seinen Gedanken erzählte, eine Waffe in die Hand zu nehmen und Rache im Palästinenser gebiet zu nehmen, konnte ich das zumindest nachvollziehen.
Was die Shahaks nach der Ermordung ihrer Tochter taten, war allerdings etwas ganz anderes. Sie gründeten einen Kreis der Eltern mit ähnlichen Schicksalen. Aber keinen Kreis israelischer Opfer, sondern bezogen die palästinensische Eltern mit ein. Ein unglaublich schwieriges Vorhaben: Sie erzählten von einer palästinensischen Mutter, die nicht als Trauernde, sondern als Mutter eines Märtyrers angesprochen werden wollte. Als dann alle miteinander weinten und der Schmerz sie verband, verschwanden die Trennlinien zwischen einander, entstand der gemeinsame Auftrag sich für den Frieden einzusetzen. Welch ein Hoffnungszeichen!
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