Sukkot?

IMG_0960Auf dem Weg von der Erlöser- in die Grabeskirche sind wir einer Gruppe tanzender Juden begegnet, die ihre Torarollen feierten. Das war zuerst ein schöner Moment, der die Freude von Sukkot, heute ist der letzte Tag, überspringen ließ. Sehr schade war, dass diese Freude im arabischen Teil der Stadt zelebriert wurde. Entsprechend zornig reagierten die arabischen Passanten auf diese Freudendemonstration.

Was meint Sukkot oder Laubhüttenfest? Seit dem achten Jahrhundert entwickelte sich der Brauch, diesen letzten Tag des Sukkotfestes als „Tag der Torafreude“  (Simchat Tora) zu begehen. An diesem Tag endet der einjährige Lesezyklus der Tora und es beginnt gleichzeitig ein neuer Zyklus. Die Tora wird in Wochenabschnitte eingeteilt, so dass innerhalb eines Jahres alle fünf Bücher  Moses im Rahmen Gottesdienstes am Sabbat vorgelesen werden. Am Tag der Torafreude wird der letzte Abschnitt des 5. Buch Moses und gleich darauf wieder der Anfang der Tora, das 1. Buch Mose die ersten Abschnitte, vorgelesen. Es ist ein fröhliches Fest mit Volksfestcharakter – was wir die ganze Woche haben erleben können – , bei dem die Gemeinde häufig tanzt. Überhaupt spielt Freude beim Sukkotfest, wie auch bei den zwei anderen Wallfahrtsfesten, eine wichtige Rolle. „Feiert sieben Tage lang ein fröhliches Fest für mich“, heißt es in 3. Mose 23 Vers 40. In den Gebetsbüchern wird Sukkot oftmals „das Fest der Hütten, die Zeit unserer Freude“ bezeichnet. Gerade im Kontrast zur nachdenklichen Stimmung des kurz zuvor begangenen  Versöhnungstages wird die Freude des Sukkotfestes umso tiefer empfunden.

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