Markt Einersheim ergänzt Ambulanz mit Tagespflege
„Wir haben dafür unsere gesamten Rücklagen aufgelöst“, verrät Ivo Huber, der Markt Einersheimer Dekan und Vorsitzende des Zentralen Diakonievereins. Der Diakonieverein nimmt viel Geld in die Hand, um eine Tagespflege zu bauen. Für Ivo Huber ist das eine Strategie, um Bedürfnisse einer älter werdenden Bevölkerung zu befriedigen und die Diakoniestation fit für die Zukunft zu machen. „Denn wir brauchen die Tagespflegeeinrichtung als Ergänzung zu unserem ambulanten Angebot, damit die uns anvertrauten Klienten länger in der Häuslichkeit bleiben können“, sagt der Dekan.
Die Diakonie hatte bislang in Nenzenheim ihre Station, fünf Kilometer südlich vom Dekanatssitz Markt Einersheim. Doch diese Diakoniestation war alles andere als barrierefrei. In Markt Einersheim stand hingegen der alte Kindergarten seit Jahren zur Verfügung. Für die Folgenutzung kam es der Marktgemeinde und der Diakonie in den Sinn, einen gemeinsamen Standort für Diakoniestation und die Tagespflege zu etablieren.
Markt Einersheim und Diakonie arbeiten zusammen
Die räumliche Nähe der beiden Einrichtungen hat für die Klienten und deren Angehörige einen großen Nutzen, da somit eine ganztägige Betreuung gewährleistet ist: Pflege und Betreuung kommen aus einer Hand, eine sinnvolle Tagesstruktur für die Klienten ist ebenso gewährleistet wie Entlastung für die pflegenden Angehörigen.
Nachdem der Diakonieverein ausführlich diskutiert und die Mitgliederversammlung fast einstimmig dafür gestimmt hatte, war die Gemeinde Markt Einersheim sofort mit im Boot. „Das ist ein wichtiger Baustein für unsere Infrastruktur“, betont Bürgermeister Herbert Volkamer. Der Gemeinderat gewährte 400.000 Euro als Zuschuss. Unter der Regie des Architekten Martin Zeltner aus Mainbernheim starteten die Planungen für das 1,5-Millionen-Euro-Projekt. Im April rückten die ersten Baufirmen an.
Bauprojekt benötigt Spenden
Da es in der 133-jährigen Geschichte des Hauses einige Teil-Umbauten gegeben hatte, wird der neuerliche Umbau recht aufwendig. Wie der Architekt beim symbolischen Spatenstich schilderte, wurden zuerst jüngere Anbauten entfernt. Nördlich vom Altbau entsteht der eingeschossige Tagespflege-Trakt mit 16 Plätzen. An den Schnittstellen der beiden Baukörper wird der barrierefreie Zugang geschaffen. Im Altbau bleibt im ersten Stock die Mietwohnung erhalten, im Erdgeschoss hält die Diakoniestation Einzug. Der Anbau wird in Holzständerbauweise errichtet. Wenn alles glatt läuft, soll die Tagespflegeeinrichtung Anfang 2019 in Betrieb gehen.
Zu den 400.000 Euro der Gemeinde bringt die Diakonie ihre gesamten Eigenmittel in Höhe von 450.000 Euro auf und hofft auf einen Zuschuss des Landkreises und von Stiftungen sowie auf die Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Denn alleine wäre der Verein mit seinen 100 Mitgliedern mit dem Millionen-Projekt überfordert.