Der Morgen begann mit einem Besuch in Yad Vashem. Traurig, bewegend, ein tiefer Eindruck. Erstaunlicherweise hatte ich das Monument, das an die entsetzlichen Transporte von Juden in Viehwagen erinnerte, von meinem letzten Besuch gar nicht mehr im Gedächtnis.
Der Bereich mit den Gerechten der Geschichte bot eine echte Überraschung: Elisabeth Braun zählt seit einigen Jahren zu den Gerechten. Das ist eine wunderbare Überraschung und zugleich eine Paradoxie, denn die Frau, die mit so großer Begeisterung Christen gewesen war und sich für die Judenmission einsetzte, der posthum gegen ihren Willen ein Denkmal in der Synagoge in München gesetzt wurde, wird jetzt auf diese Weise geehrt. Ob das nicht ein großmütiger Hinweis posthumer Versöhnung zwischen Christen und Juden ist? Ich habe mich sehr gefreut!
Viel mehr möchte ich gar nicht mehr sagen, Yad Vashem lässt nicht unberührt, Deutsche schon gar nicht, zu übermächtig ist das Grauen und zu gering der Lernfortschritt der Menschheit. Gerade deswegen ist Yad Vashem so wichtig. Zuletzt aber noch ein Dank an Rachel Shapiro, die uns klug und bedacht durch Yad Vashem begleitet hat.