Das Dorf braucht die Kirche

Der Geografieprofessor und Experte für Dorfentwicklung, Gerhard Henkel, kritisiert den Trend zu Gemeindefusionen in den großen Kirchen. „Großpfarreien dienen in keiner Weise der Seelsorge“, sagte Henkel. Zigtausende von Menschen, die sich bisher ehrenamtlich betätigt hätte, würden durch die Fusionen nicht mehr in bisherigen Gremien gebraucht. „Was da passiert, ist so radikal, dass die Menschen das überhaupt nicht verstehen“, sagte Henkel. Der Dorfforscher schlug anstelle von Großpfarreien Pfarrverbände vor. „Ich bin fest davon überzeugt: Die Gesellschaft braucht die Kirche, und das Dorf braucht die Kirche“, betonte Henkel. Auch wenn sich die Kritik Henkel wahrscheinlich zuerst an die katholische Kirche wendet, müssen wir aufpassen, dass wir die örtlichen Strukturen und damit auch die gewachsenen Strukturen im Blick halten.

8 Kommentare

Mag ja sein, dass viele Menschen glauben, Kirche als solche generell nicht zu brauchen. Da ist die Frage der Strukturen nebensächlich. Ich denke aber, es ist wichtig, dass Kirche für die da ist, die dort Halt gefunden haben, und wichtiger noch, dass das Angebot existiert für die, die Halt suchen.

Die Frage, um die es in dem Artikel geht, ist aber wohl, reicht eine Pfarrei mit verschiedenen Schauplätzen oder sind eigenständige Pfarreien unter Leitung eines gemeinsamen Pfarrers erforderlich. Vordergründig ist es für die Verwaltung wohl einfacher alles zusammenzufassen. Wenn aber beispielsweise der Kirchenvorstand dieser Großgemeinde dann über jedes Detail an jedem einzelnen Ort entscheiden muss, verzettelt er sich unnötig, und wird den örtlichen Verhältnissen wohl oft nicht gerecht.
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Außerdem ginge damit viel Identität verloren. Wenn ich als Beispiel die Ortsteile der Stadt Iphofen heranziehe, warum sind denn die Ortsvereine den Menschen so wichtig. Warum gibt es den Bürgerhausverein in Possenheim. die Schützen in Dornheim, den Kirchenburgverein in Mönchsondheim, … und die einzelnen Orsteuerwehren, wo doch n Iphofen auch ein Schützenverein vorhanden ist, und die FW in Iphofen aus technischer Sicht viel schlagkräftiger aufgestellt ist. Weil eben Sundermer keine Possermer sind. Hellmsermer keine Dornermer und alle zusammen trotz der gemeinsamen politischen Gemeinde nur dem Namen nach Iphöfer.

Für Zugezogene, die das Dorf nur zum Schlafen besuchen, mag das egal erscheinen. Für Menschen, die in diesen gewachsenen Strukturen integriert sind, aber nicht.

Das erleichtert mich. Sie haben ja nicht unrecht, mir ist es allerdings wichtig, auch die positiven Seiten zu sehen, sonst verliere ich meine Lust. Ich bemühe mich um das, wofür ich verantwortlich bin, und versuche mich von dem, was ich nicht ändern kann, nicht entmutigen zu lassen.

Es geht doch nicht um ihre Person,mein Gott,sondern um die allgemeine Situation der Kirche!
Diese ist eben nur noch für eine Minderheit relevant,und die,die einen Gottesdienst besuchen wollen,finden genug Möglichkeiten.
Jeden Sonntag in jeder noch so kleinen Gemeinde Gottesdienst zu halten,muss nicht mehr sein.
Wenn die Pfarrer doch sowieso überlastet sind .Die Kirche am Dorf ist nicht anders,als die in der Stadt.

Wir hatten z.B. ein halbes Jahr keinen Pfarrer,viel wussten es nicht und hat auch nur wenige interessiert,weil es für ihr Leben nicht relevant ist.

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