Eröffnung der Gebetswoche zur Einheit

Gestern hat der zentrale Eröffnungsgottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christenheit im Dom in München stattgefunden.

Gastgeber war die Erzdiözese in München, für die Reinhardt Kardinal Marx sehr erfrischende und mutmachende Worte fand. Humorvoll zitierte er John Wesley und sorgte damit für einen gelungenen Auftakt

Seit einigen Jahren versucht der Gottesdienst immer auch eine besondere Kirchentradition in den Mittelpunkt zu rücken. Dieses Jahr waren es die Methodisten, die dem Gottesdienst mit ihrer Liedtradition ein unverwechselbares Gepräge gaben.

Die Predigt hielt Landesbischof Bedford-Strohm, gewohnt schwungvoll und die Menschen im vollbesetzten Dom mitnehmend. Hier ein kleiner Ausschnitt dessen, was er gesagt hat:

„Ist denn Christus zerteilt?“ fragt Paulus. Und er stellt diese Frage an uns heute, die wir hier als Christen ganz unterschiedlicher Konfessionen zur Eröffnung der Gebetswoche zur Einheit der Christen im Münchner Dom zusammengekommen sind. Und natürlich wollen wir ihm entgegenrufen: Nein! Christus ist nicht zerteilt! Er ist der Eine und er ist unser Herr! Und vielleicht merken wir schon, wenn wir dem Paulus das entgegenrufen, ein gewisses Unbehagen darüber, dass wir dem Paulus auf seine unbequeme Frage eine so schnelle und dann vielleicht doch auch bequeme Antwort geben. Denn wir bleiben als Kirchen ja dem einen Christus, dessen Leib wir doch sein wollen, die sichtbare Einheit schuldig!

Weil das so ist, deswegen ist es gut, dass wir heute eine Gebetswoche eröffnen. Die Gebetswoche zur Einheit der Christen. Denn das ist das Kraftvolle an der Gebetswoche zur Einheit der Christen, dass wir im gemeinsamen Gebet die Einheit der Christen schon jetzt erleben und erfahren dürfen. Dass wir um uns lauter Menschen haben, die auch hören wollen, auch sich etwas sagen lassen wollen. Die auch diese Ruhe in der Seele erfahren wollen, die kommt, wenn wir beten und damit aufhören, die Kontrolle zu behalten, wenn wir aufhören zu urteilen, wenn wir wagen, unsere Sicherheiten hinter uns zu lassen. Und bereit werden zu empfangen. Unser Herz und unsere Sinne zu öffnen für das, was Gott mit uns vorhat. Uns von Gottes Geist verändern zu lassen. Und zu sehen, was das mit uns macht. Zu spüren, wie uns das zusammenführt.

In der Tat, es war im Dom zu spüren, wie Christus zusammenführt. Schön war auch, dass Landesbischof Bedford-Strohm in den Perspektiven, die er aufzeigte, von 2017 als ökumenischen Christusfest sprach.

Der gelungende Abend fand seinen Abschluss bei einem Empfang in der Karmeliterkirche, der – und das ist ein gutes Zeichen – einfach nicht enden wollte: Zu viele anregende Gespräche unter Schwestern und Brüder! In der Tat, es war zu spüren, wie Christus zusammenführt.

 

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