Erste Berichte zur Einführung

Markt Einersheimer Dekan wirbt für Willkommenskultur für Flüchtlinge
Markt Einersheim (epd). Der neue evangelische Markt Einersheimer Dekan Ivo Huber hat bei seinem Einführungsgottesdienst am Mittwoch Flüchtlingen gegenüber für eine Willkommenskultur geworben. Für ihn seien auch Argumente, die einer Begrenzung der Zuwanderung das Wort redeten, durchaus nachvollziehbar, sagte der Kirchenrat. Aber wenn er näher hinblicke, frage er sich, „warum eine Bedrohung durch eine Rakete schlimmer ist als die durch Hunger“. Wie genau solle man zwischen Wirtschafts- und Kriegsflüchtlingen unterscheiden? Solle man nur jene aufnehmen, die es rechtzeitig geschafft haben, ehe das Kontingent erschöpft ist?
Huber erinnerte an den biblischen Epheserbrief, in der die Heidenchristen den Judenchristen gleichgestellt werden. Diese Grundsatzentscheidung habe Auswirkungen bis heute, sagte er: „Kirche kann nur Kirche sein, wenn sie Kirche für alle ist.“ Es gebe weder Voraussetzungen, die einen zur Mitgliedschaft in der Kirche berechtigten, noch gebe es Christen erster oder zweiter Klasse. Wer dieses Geheimnis des Epheserbriefes ernst nehme, der müsse in der Flüchtlingsfrage zur Kenntnis nehmen, dass es eine einfache Einteilung in Menschen, die kommen dürfen, und jene, die eben nicht dürfen, nicht geben kann, betonte der neue Dekan.
Hubers Einführung in der Markt Einersheimer Kirche St. Matthäus nahm die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski vor. Der neue Dekan werde „sehnsüchtig erwartet“, die Menschen bauten auf seine Unterstützung und Leitung, die Erwartungen seien hoch, sagte Bornowski. Dabei dürfe sich der Theologe immer des Geistes der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit Gottes gewiss sein. Ivo Huber bringe „konzeptionelles Denken und hohe Leitungskompetenz“ mit. Bislang war er Ökumene-Referent im Münchner Landeskirchenamt. (00/0034/06.01.2015)
epd lbm dsq as

2 Kommentare

Lieber Herr Kreischmann, ich verstehe Ihre Einwände, frage mich aber ob wir nicht etwas machen müssen, wenn in einem Nachbarland der EU ein Polizist einen derartigen Hungerlohn ausbezahlt bekommt. Da sollten wir, da müssen wir ansetzen. Das Sie entscheiden müssen, ist wichtig, aber noch wichtiger finde ich, dafür zu sorgen, dass solche Zwangssituationen in ihrer Zahl zurückgehen.
Herzliche Grüße
Ihr
Ivo Huber

Ich gehöre zu den Menschen, die einen Beitrag zu leisten, einzuteilen. Einzuteilen, wer kommen darf und wer bleiben darf. Ich verdiene sogar mein Geld damit – ich arbeite im BAMF. Ich habe die erschütternden Berichte aus dem Irak gehört und die Berichte der Verwaltung aus dem Kosovo, denen die Mitarbeiter davon liefen, weil ein Polizist im Kosovo soviel Geld bekommt wie einer, der in Deutschland Asyl beantragt. Und deswegen glaube ich, dass es Gottes Auftrag für mich ist, zu unterscheiden- trotz der ELKB und des Dekans.

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